saai | Archiv für Architektur und Ingenieurbau

Digitaler Katalog Egon Eiermann

Kaufhaus Merkur
1951, Erweiterung 1954-1955

test

Kaufhaus Merkur

Das Warenhaus sollte als eine in sich geschlossene Einheit aus dem kleinteiligen Gefüge der Innenstadt Heilbronns herausgehoben werden und wurde deshalb als freistehender Baukörper errichtet. Vom Kreuzungspunkt zweier Hauptstraßen war der Baukörper zurückgesetzt, so daß vor dem Haupteingang ein durch Stufen begrenztes und von dem Treppenturm räumlich gefaßtes Vorfeld entstand. Das Gefälle im Gelände wurde im Inneren des Gebäudes durch Stufen, die das Erdgeschoß in zwei Verkaufsebenen teilten, und außen durch die Staffelung der Vordächer über den Schaufenstern aufgenommen. Um die für ein Warenhaus notwendige innere Variabilität nicht zu stören, waren die Grundrisse ohne jede Einbauten geplant und Treppen, Aufzüge und Nebenräume in einem rückwärtigen Kern zusammengefaßt, an den eine vorgesehene Erweiterung angeschlossen werden sollte. Über diesen Kern wurde zugleich die Warenannahme abgewickelt.

Das Warenhaus war farbig gefaßt: Rot in den Nischen über den Eingängen, gelb an der Untersicht des oberen Kragdaches, weiß am Treppenturm und an den waagerechten Deckenstreifen. Die Rahmen der Fensterelemente waren blau gestrichen, die Brüstungsfelder mit grauem Opakglas belegt. Die Verglasung ließ die innenliegenden, weiß gestrichenen Stützen durchscheinen. Pflanzen in den Kästen an der Brüstung des Dachgeschosses sollten den heiteren Ausdruck des Gebäudes verstärken.

Immo Boyken, „Entwurfscharakteristika im Werk von Egon Eiermann aus der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg“ , Diss., Universität Karlsruhe, Fakultät Architektur, Teil III, S. 60

Projektspezifische Angaben

Projekt Kaufhaus Merkur
Beteiligte
  • Egon Eiermann und Robert Hilgers, Architektur
Projektzeitraum 1951, Erweiterung 1954-1955

Objektspezifische Angaben

Typologie Warenhaus, department stores (buildings)

Ortsspezifische Angaben

Land Deutschland
Ort Heilbronn