saai | Archiv für Architektur und Ingenieurbau

Wettbewerb Obst- und Gemüsegroßmarkt Hammerbrook
1954-1955

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Wettbewerb Obst- und Gemüsegroßmarkt Hammerbrook

Der Wettbewerb forderte - neben der Erarbeitung einer Planung für die Gesamtanlage des Obst- und Gemüsemarktes - einen Entwurf für die Großmarkthalle mit einem Preisangebot für den Hallenrohbau. Es waren deshalb detaillierte Untersuchungen in marktbetrieblicher, verkehrstechnischer und konstruktiver Hinsicht notwendig.

Der Verkehr wird in der Halle über ein rechtwinkliges Straßennetz abgewickelt: schmale Züge als reine Neben-, das heißt Ausweichstraßen, breitere als Hauptstraßen. Die zwei Randtrakte des Gebäudes nehmen im Erdgeschoß die Einfahrten zu den Hauptstraßen, die sanitären Anlagen und Läden auf, in den vier Obergeschossen die Büros, die Sitzungssäle, die Küche und das Restaurant. Der vertikale Verkehr mit den Lager-, Kühl- und Reiferäumen in den Untergeschossen wird über vier Treppen und sechzehn Aufzüge in acht Türmen abgewickelt. In diesen Türmen sind zusätzlich die Installationen für die Lüftungs- und Luftheizungsanlage untergebracht. Die Hallenüberdachung sollte aus einem System von weitgespannten Stahlrohr-Fachwerkpfetten und vorgespannten, torsionssteifen Stahlrohr-Dreigurtfachwerkbindern bestehen, die auf eingespannten Stahlstützen mit Betonkern aufliegen. Die Standfestigkeit der Halle wäre durch die Randbauten einerseits und durch die an den verglasten Wänden im Norden und Süden angeordneten Windbockfachwerke andererseits gegeben.

Immo Boyken, „Entwurfscharakteristika im Werk von Egon Eiermann aus der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg“ , Diss., Universität Karlsruhe, Fakultät Architektur, Teil III, S. 114