saai | Archiv für Architektur und Ingenieurbau
Digitaler Katalog Egon Eiermann
Vorgefertigte Atriumhaustypen Neckermann Eigenheim GmbH
1963-1965
Vorgefertigte Atriumhaustypen Neckermann Eigenheim GmbH
Steigende Grundstückspreise in Stadtnähe einerseits und die große Zahl von Interessenten an einem Eigenheim andererseits bildeten den Antrieb, nach Lösungen zu suchen, die an folgenden Punkten zur Kostensenkung ansetzten: Kleine Parzellen, industrielle Herstellung sowie gemeinsame und gleichzeitige Bauleitung und -ausführung von mindestens 50 Hauseinheiten. Mit den Atrium-Haustypen sollten auf stadtnahen Grundstücken Teppichhaussiedlungen errichtet werden. Vier verschiedene Typen mit einer einheitlichen Breite von etwa zehn Metern wurden entwickelt, die trotz ihrer differenzierten Größe und Grundrißgestaltung lückenlos zu einer geschlossenen Bebauung kombiniert werden können.
Allen Typen gemeinsam ist die quadratische "Kernzelle" mit dem Eingangs- und Wirtschaftshof, an dem die überdachte Außentreppe zum Keller liegt, ein vorgebauter Mehrzweckraum, der Flur mit Garderobe und WC, die Küche und ein etwa 40 qm großer Wohnraum, der im "gefangenen" Teil durch ein Oberlicht zusätzlich belichtet wird. In der Kleinstwohnung, die nur aus der Kernzelle besteht, ist der Wohnraum um das Schlafzimmer verkleinert und an Stelle der Garderobe mit WC ein kleines Bad eingeplant. Bei den größeren Typen sind Schlafzimmer, Bad und Dusche an einem Schrankflur aufgereiht und über das Wohnzimmer zu erreichen. Die Häuser sind in Schwerbeton-Tafelbauweise gebaut. Die Beheizung erfolgt über Fernwärme. Zusätzlich ist jede Einheit mit einem Kamin versehen. Die Wohndichte beträgt 140 Pers./ha.
Immo Boyken, „Entwurfscharakteristika im Werk von Egon Eiermann aus der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg“ , Diss., Universität Karlsruhe, Fakultät Architektur, Teil III, S. 247
Projektspezifische Angaben
- Egon Eiermann, Architektur