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Wettbewerb Wiederaufbau Kleines Haus Württembergische Staatstheater
1952

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Wettbewerb Wiederaufbau Kleines Haus Württembergische Staatstheater

Die städtebauliche Situation ist gekennzeichnet durch das Neue Schloß, das Schloßgartengelände und durch die von Max Littmann im Jahre 1912 geschaffene Theateranlage. Das Kleine Haus wurde im Krieg zerstört. Gefordert war ein Theater mit 800 Plätzen, das das Große Haus mit seiner voll ausgerüsteten Opernbühne durch eine intimere Bühne für das Schauspiel ergänzen sollte. Weiter war empfohlen, den Unterbau, der nicht zerstört war, wiederzuverwenden.

Der Entwurf sieht vor, auf einen Schnürboden zu verzichten, die Dekorationen im Untergeschoß aufzubauen und die Bühne mit Wagen über Aufzüge zu bedienen. Jeweils vier Dekorationen können gleichzeitig auf 10 x 12 m messenden Wagen aufgebaut wer- den. Um der Unterbühne auf der vorhandenen Sohle zur Aufnahme der Dekorationswagen genügend Höhe zu geben, werden Bühne und Zuschauerraum angehoben. Damit vergrößert sich zugleich die Höhe des Erdgeschosses, in dem sich die drei Eingänge, die Garderoben und die Tageskasse befinden. Über eine breite einläufige Treppe wird das Publikum in einen Raum geführt, der zugleich Zuschauerraum und Foyer ist. Diese Konzeption bedingt schon aus akustischen Gründen, auf ein Pausenbuffet in dieser Zone zu verzichten. Es wurde vorgeschlagen, das Buffet als Theatercafé - in einem gesonderten Baukörper vom Theater abgerückt und mit dem Zuschauerraum/Foyer über eine Brücke verbunden - in den Park hineinzubauen und damit zugleich die Nutzung als Tagescafé unabhängig vom Theaterbetrieb zu ermöglichen.

Immo Boyken, „Entwurfscharakteristika im Werk von Egon Eiermann aus der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg“ , Diss., Universität Karlsruhe, Fakultät Architektur, Teil III, S. 82